Das Haus in Arlesried gibt es bereits seit langer Zeit, genauer gesagt seit dem Jahr 1836. Es war damals das Pfarrhaus der Kirchengemeinde. 1952 wurden jedoch die Kirchengemeinde Arlesried mit der Kirchengemeinde Frickenhausen zu einer Pfarrstelle zusammengeschlossen und hatte keinen eigenen Pfarrer mehr.

Der Pfarrer der gemeinsamen Pfarrstelle hat seinen Wohnsitz (und bwohnt somit auch das dort stehende Pfarrhaus) in Frickenhausen. So wurde das Pfarrhaus in Arlesried nicht mehr benötigt  und stand einige Jahre leer.

1956Im Jahre 1956 gab es dann erste Überlegungen, das Haus für die Jugend zu nutzen.

"Diese Möglichkeit wurde im Laufe der Jahre von immer mehr Gruppen in unserem Dekanat wahrgenommen. Aber diese Art der Nutzung konnte keine Dauerlösung sein, zumal das Haus von Jahr zu Jahr immer unansehnlicher wurde.

In 1974 waren es nur noch ganz wenige Gruppen, die den Weg nach Arlesried wagten. Es musste etwas geschehen [...]

Nachdem der Wunsch der Jugend im Dekanat immer lauter wurde, hier in Arlesried ein Freizeitenheim zu erstellen (Bezirksjugendpfarrer Bezzel hatte 1971 darauf verwiesen, daß Arlesried für die Jugendarbeit im Dekanatsbezirk Memmingen dringend notwendig sei und ein Ausbau befürwortet werden müsse) [...] konnte schließlich nach Einholung der Zustimmung der Dekanatssynode im Herbst 1974 mit den Bauarbeiten begonnen werden” (Dekanatszeitung "Die Gemeinde", Juni 1975).

Am 17. Oktober 1975 war es dann soweit: Das Freizeitenheim Arlesried wurde eingeweiht!

Doch einfach war es nicht. "Schon vor 10 Jahren wurden erste Verhandlungen über die Verwendung des ehemaligen Pfarrhauses geführt. Vollends ernsthaft wurden die Bemühungen in dieser Sache, als die Ablösung der Baulast durch die Unterhospital-Stiftung unaufschiebbar wurde. Die Dekanatssynode als oberstes Gremium  und vor allem der Dekanatsausschuss des Evang.-Luth. Dekanats Memmingen stellten sich dem Problem und beschlossen den Um- und Ausbau des ehemaligen Pfarrhauses zu einem Dekanatsfreizeitenheim.

Viel Vorarbeit war notwendig und eine Reihe von Verhandlungen mussten geführt werden, zu denen auch stets Vertreter der Jugend hinzugezogen wurden. Am schwierigsten war die Lösung des Finanzierungsproblems." (Aus der Dekanatszeitung "Die Gemeinde", November 1975).

Wie sich die Bilder gleichen! Durch die Nutzung war das Haus 'stark in die Jahre' gekommen. 1998 kamen von Dekanatsjugendreferenent Diakon Jürgen Ziegler und der Dekanatsjugendkammer die Anregung, das Freizeitenheim zu renovieren. Eine Fragebogenaktion im Jahr 1999 bei den Nutzern bestärkte die verantwortlichen Gremien, dass das Haus gerne gebucht wird.1975

Doch bei 'Kirchens' mahlen die Mühlen langsam und im Jahr 2003 drohte dem Freiheitenheim dann doch die Schließung, da die Finanzierung nicht mehr gesichert, aber eine Renovierung einfach unumgänglich war. Es bestand zwar die Aussicht, Zuschüsse seitens des Bayerischen Jugendrings zu bekommen, doch leider beschloss die Landeskirche in diesem Jahr, aus finanziellen Gründen keine Neubauten und Renovierungen zu bezuschussen. Ohne eine solche finanzielle Unterstützung der Landeskirche konnte aber das Dekanat die notwendigen Gelder nicht aufbringen. 

Ein Freundeskreis, aus dem heraus ein Jahr später der Förderverein Arlesried entstand, setzte sich ab Ende 2003 für den Erhalt des Hauses ein.

Im Jahr 2005 konnte dann endlich mit ersten Renovierungsarbeiten begonnen werden. Die gesamte Maßnahme war schwierig und hatte mit verschiedensten Herausforderungen zu kämpfen, so dass erst im Juli 2008 das renovierte Freizeitenheim der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Seitdem wird das Haus wieder gern von Jugend- aber auch Erwachsenengruppen der Kirchengemeinden des Dekanates, aber auch weit über die Grenzen hinaus gebucht.

Das Haus ist mit dunklem Holz verkleidet und wird aus diesem Grund - und auch wegen seiner einfachen Ausstattung - häufig als "Hütte" bezeichnet, obwohl es mit drei Stockwerken ein komplettes Haus ist.

In den Jahren 2020 und 2021 kämpfte das Freizeitenheim Arlesried wie viele andere Freizeiteinrichtungen auch mit den spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie und stand viele Monate leer, da die vorgeschriebenen Hygienebedingungen nicht oder nur schwer umgesetzt werden konnten.

Bis Mai 2022 wurde das Haus kostenlos für Flüchtlinge des Ukraine-Krieges angeboten, doch durch seine Lage im Dorfkern mit nur schlechter Anbindung an Einkaufsmöglichkeiten und Erreichbarkeit der notwendigen Verwaltungsorgane war es nicht für die Unterbringung geeignet.

Seit Mai 2022 steht das Haus somit wieder für Freizeiten zur Verfügung. Aufgrund der geringen Größe und der "in die Jahre gekommenen" Ausstattung kämpft das Freizeitenheim nach wie vor um seinen Erhalt.

Möchten Sie das alte Haus und vor allem die Verfügungstellung als Freizeitenheim für Jugend-, Gemeinde- und Familiengruppen unterstützen, werden Sie doch Mitglied im Förderverein Arlesried.

Sie finden hier das Anmeldformular und die Satzung.

Wenn Sie auf andere Art helfen möchten: Wir brauchen noch viel handwerkliche Unterstützung und können auch Sachspenden, z. B. Garten-Spielgeräte für unsere kleinen Gäste gebrauchen. Sprechen Sie uns doch bitte an. 

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